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Jens Bade
Unfall

Unterstützer: Bavaria Klinik Kreischa, Verlag mediartist Wilsdruff und Physiotherapie Schubert & Weber, Grumbach

Jens Bade aus Grumbach

Über den Autor:

im November 1968 in Freital geboren, ledig, 1 Sohn (geboren 2000), lebt in Grumbach in Sachsen

Hallo !
Ich möchte euch von einer sehr tragischen Sache erzählen, die die Epilepsie verursachte.
Es ereignete sich im Mai 2016 ein äußerst schwerer Autounfall von mir. Ich fuhr also mit ordnungsgemäßer Geschwindigkeit (ca. 50 km/h) mit meinem Auto durch die Stadt Dresden. In Höhe vom Bahnhof Dresden Neustadt passierte es dann !

Ich erinnere mich nur, dass ich ausstieg und meine 3 Insassen sichtlich geschockt an einer Hauswand standen. Ich lief benommen wie durch eine Nebelwand mit wirren Fragen im Kopf zu ihnen hin. Da bemerkte ich nicht nur den Schock, unter dem sie standen, sondern auch die leichteren Schmerzen, die sie hatten! So zum Beispiel eine schmerzende Stelle am Arm und Brustkorb.

Ich schaute zurück zum Auto.
Mit Entsetzen sah ich, dass ein ganz erheblicher Frontalschaden an meinem Auto war! Ich lief mit dem Gedanken hin, dass es hoffentlich nicht meine Schuld war. Doch so langsam realisierte ich die Tragödie. Daraufhin kamen schon meine Freunde zu mir, schauten mir in mein bleiches schockiertes Gesicht. Sie fingen an, mir zu erzählen, was geschehen war. Doch da traf auch schon die Polizei ein. Sie überprüften wohl erst mal grob die Situation, um Gefahren & extreme gesundheitliche Probleme festzustellen. Dann vernahmen sie mich und machten selbstverständlich einen Alkohol- und Drogentest. Natürlich negativ und nichts Auffälliges.
Ich schilderte total verwirrt, dass ich wohl einparken wollte. Denn ich wollte meine drei Freunde an der Straßenbahn absetzen. Doch vermutlich hatte ich einen Blackout, sagte ich!
Die Polizisten schüttelten einhellig den Kopf und meinten, bei dem Schaden muss es mehr gewesen sein. Sie riefen den Rettungswagen, die Feuerwehr um ausgelaufenes Öl zu beseitigen und auf meinen Wunsch hin den ADAC.
Als die polizeiliche Aufnahme bei mir beendet war, befragten sie meine Mitfahrer. Beim Zuhören schnürte es mir sprichwörtlich die Kehle zu ! Denn ich wusste gar nichts mehr vom tatsächlichen Hergang!
So erfuhr ich zum Beispiel, dass ich auf dem Fahrerairbag lag und man mich erst abschnallen musste. (Hierfür möchte ich mich bei dem gewissen Freund ganz herzlich bedanken !!!) Oder dass ich wohl wie in Trance, aber selbständig, rauskletterte.
Wie durch ein Wunder ist mir aber bis auf reinste Bagatellschäden nichts passiert! Mir schmerzte der Brustkorb und das Atmen strengte mich dadurch an. Auch eine kleinere münzgroße runde Blessur am Kehlkopf schmerzte!
Dann fuhr man mich auch schon mit dem Rettungswagen ins Krankenghaus.
Hier blieb ich eine Woche eigentlich nur zur Überwachung und weil man durch ein EEG (Elektroenzephalografie: http://www.netdoktor.de/diagnostik/eeg/ ) eine Bereitschaft zu einem epileptischen Anfall feststellte !
Natürlich erfolgten aber noch weitere Untersuchungen. Die kleinere Verletzung am Kehlkopf wurde durch das Auslösen des Airbags verursacht und war eine Art leichte Verbrennung, als er sich entfaltete.
Die mit der Zeit wesentlich heftiger werdenden Schmerzen im Brustkorb waren Prellungen vom Sicherheitsgurt. Die Beschwerden beim Atmen, aber vor allem bei lautem Lachen und Husten wurden mit der Zeit VIEL schlimmer! Offenbar weil sich natürlich eine Anschwellung ausbreitete...
Im Krankenaus und weiteren Gesprächen mit der Polizei stellte sich mein unvorstellbar großes Glück bei diesem schrecklichen Autounfall heraus !!! Ich möchte mal aufzählen:
- Trotz wirtschaftlichem TOTALSCHADEN am Auto (Motorhaube, GROSSE Beschädigungen im Motorraum, beide Kotflügel, Stoßfänger, Windschutzscheibe) nur LEICHTERE VERLETZUNGEN BEI MIR !
- Ebenso leichteste Verletzungen AUCH BEI DEN DREI INSASSEN ! Sodass sie zum Glück nicht einmal stationär aufgenommen werden mussten !
- Ich hatte zudem großes Glück, dass ich auf ein parkendes und vor allem UNBESETZTES AUTO auffuhr!
- Dieses fungierte WIE EIN PRELLBOCK! Es bremste mich nicht nur extrem ab, sondern es verhinderte, dass ich an einem großen massiven Straßenbahnmast für die Oberleitungen schmetterte. Denn dieser hätte durch die Massivität des eisernen Masten einen wesentlich größeren Schaden verursacht und eine große Todesgefahr für mich dargestellt !
- Ein weiteres Glück im Unglück war, dass KEINE ANDEREN VERKEHRSTEILNEHMER verwickelt waren ! Besonders war es ein sehr glücklicher Umstand, dass auf dem betreffenden Fußweg keine Passanten waren !
- Kurioserweise war auch KEINE BESCHÄDIGUNG an der HAUSWAND! Denn zwischen dem großen Eisenmast und der Wand verkeilte sich das von mir vorgeschobene Auto.
Natürlich bin ich sehr froh darüber, dass ich keinen anderen Leuten Schaden zufügte und meinen drei Freunden zum Glück auch nichts Ernsteres passierte! Denn mit diesem Vorwurf wäre mein Leben unerträglich geworden! Ich werde bis zu meinem Lebensende schlechtes Gewissen haben! Obwohl ich ja weiß, dass man einen plötzlichen epileptischen Anfall nicht entgegenwirken kann, zumal er ja total unangekündigt über mich hereinbrach !
Aber dieser Autounfall, der wie gesagt durch einen epileptischen Anfall verursacht wurde, verändert mein weiteres Leben ABERMALS total !!!
Denn wer mein Taschenbuch gelesen hat, weiß, dass ich nach der ersten Hirn OP schon einmal einen MPU Fahrtest absolvieren musste. Nun steht mir das evtl. wieder bevor !
Die gesetzliche Grundlage besagt, dass ich erst nach einer durch einen Neurologen bestätigten Anfallsfreiheit von 2 Jahren wieder ein Fahrzeug führen darf.
Aber mein Verantwortungsbewusstsein anderen Menschen gegenüber wird von nun an einen freiwilligen LEBENSLANGEN Verzicht auf das Führen eines Autos haben !
Was mich zu dieser Entscheidung veranlasst? Nun, ich glaube ich entscheide mich da absolut realistisch ! Denn vor dem schweren Autounfall war es so, dass ich auch schon einige Jahre Medikamente gegen meine Epilepsie nahm und dadurch eine Anfallsfreiheit bestand. Aber trotzdem passierte mir eben diese Tragödie !
Deswegen wäre eine zukünftige zweijährige Anfallsfreiheit keine Garantie dafür, dass ich von einem epileptischen Anfall während des Autofahrens verschont bleibe.
Nicht auszudenken, wenn ich diesmal statt 50 km/h auf der Autobahn mit 120 km/h unterwegs wäre ! Oder wenn meine etwaigen Insassen diesmal schwerst verletzt oder sogar tot wären! Ich brauche sicher nicht zu betonen, dass es ein Horrorszenarium sondergleichen wäre. Mit dieser Gewissheit könnte ich nicht leben !
Aber ein lebenslanges Fahrverbot hätte – gleich mehrere – tragische Auswirkungen für mich.
Denn meine einst so hart erkämpfte Freiheit, Unabhängigkeit und eine gewisse Bewegungsfreiheit nach der Gehirn Operation stellten eine wiedererlangte unvorstellbar große Errungenschaft meiner Mobilität dar ! Dies Geschehene bedrückt mich auch deshalb so sehr, weil es wieder ein herber Rückschritt für mich bedeutet !
Dieses Ereignis wird nun also mein ganzes Leben WIEDER EINMAL auf den Kopf stellen und negativeren !
Aber was soll ich sagen? ICH LEBE !!! Ich bin also wieder “dem Sensenmann“ entkommen ! ;-)
Dankeschön für das Zuhören! Ich wünsche Ihnen und Euch alles erdenklich Gute!
LG Jens Bade

 

 

 

Für alle, die sich für mehr Informationen interessieren und natürlich auch für die, die nur mal einen kurzen Gruß schicken wollen, gibt es das Gästebuch . Traut Euch, ich freu mich darüber !

Für dieses Projekt arbeitete ich mit dem Wilsdruffer Verlag mediartist zusammen.

Zur Webseite vom Verlag mediartist Matthias Schlönvogt

Eine wichtige finanzielle Unterstützung hat die Bavaria Klinik Kreischa geleistet.

Zur Webseite der Bavaria Klinik Kreischa

 

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